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Rand ins Zetrum

  RAND STÄRKEN!  

  RAND INS ZENTRUM!  

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Die Ortsteile Böhlitz-Ehrenberg, Rückmarsdorf, Burghausen sowie die Stadtteile Lindenau und Leutzsch bilden den westlichen Rand unserer ständig wachsenden Stadt. Mit diesem Wachstum muss auch eine Verbesserung der strukturellen Anbindung dieser Gebiete erfolgen und damit die Stärkung dieser "Randlagen".

 

Dabei stehen die Georg-Schwarz-Straße mit der Straßenbahnlinie 7, die S-Bahn-Linie und natürlich die beiden Georg-Schwarz-Brücken insbesondere im Fokus, wobei man bei letzteren den Eindruck bekommt, für die Verwaltung stellten die Georg-Schwarz-Brücken die Stadtgrenze dar.

 

Die bessere ÖPNV-Anbindung der Stadt- und Ortsteile an das Stadtzentrum aber auch untereinander sowie die Brückenbaumaßnahmen stellen eine der wichtigen Probleme der kommenden Legislaturperiode dar. 

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Seit meiner Amtsübernahme im Jahr 2016 ist es eines meiner wichtigsten Ziele, diese "Randlagen" nach mittlerweile 25 Jahren Eingemeindung an das Zentrum heranzuführen. Gerade in den letzten Jahren drängt sich aber immer mehr der Eindruck auf, dass der Fokus der Stadtverwaltung nur zentrumsgerichtet ist und dies, obwohl es sich der Oberbürgermeister nach seinem mehr als knappen "Wahlsieg" zur Aufgabe gemacht hat, die Ortsteile an die Stadt heranzuführen. 

Zur damaligen Zeit wurde Bild gezeichnet, von einem "roten" Herz im Zentrum der Stadt, das durch die "schwarz" geprägten Ortsteile erdrückt werde. Hier kann ich nur die Metapher nur erweitern: Ein Herz kann gut arbeiten, wenn auch die Herzkranzgefäße  stark und gesund sind. 
 

Daher:

#randstaerken #randsinszentrum #randhalten

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„Der Leipziger Stadtrand wird wenig beachtet“

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4 Ortsteile rücken in den Fokus. „Die ganze Stadt als Bühne“ – so ist das Themenjahr Leipzigs überschrieben.
Die LVZ fragt, ob sich die Stadtteile an der Peripherie abgehängt fühlen. Heute: Böhlitz-Ehrenberg

 

Mathias Orbeck

07.05.2023, 13:48 Uhr

 

Leipzig. Ein wenig ländliche Idylle ist schon noch zu spüren. Für viele Menschen in Böhlitz-Ehrenberg ist die Georg-Schwarz-Brücke, die sie von Leutzsch trennt, ein wenig wie eine Grenze zur „großen Stadt“, der sie seit der Eingemeindung am 1. Januar 1999 angehören. Dagegen haben sie sich einst heftig gewehrt, auch juristisch. Seitdem entwickelte sich Böhlitz-Ehrenberg zwar weiter zu einem lebenswerten Ort. Ein wenig Widerstand ist aber geblieben. So wird penibel darauf geachtet, dass die im Eingemeindungsvertrag vereinbarten Klauseln eingehalten werden.

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„Bei der Stadtpolitik habe ich manchmal schon das Gefühl, dass der Stadtrand wenig beachtet wird“, sagt Denis Achtner (CDU), der Ortsvorsteher. Was anfänglich gut funktionierte, sei wieder ein wenig ins Gegenteil umgeschlagen. „Böhlitz-Ehrenberg im Herzen, Leipzig im Blick“, ist das Motto des 46-Jährigen, der sich vor allem als Vermittler sieht und eine Werbeagentur samt Verlag in der Leipziger Straße betreibt.

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Die Grundschule Böhlitz-Ehrenberg ist um einen Neubau erweitert worden, der am 22. Juni offiziell übergeben wird.
 

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Debatte um die „Große Eiche“ läuft
 

Verkehrsmäßig ist die ehemals größte Industriegemeinde der DDR gut erschlossen. Etwa durch die Straßenbahnlinie 7, die allerdings oft verspätet kommt, wenn ein falsch abgestelltes Auto die Georg-Schwarz-Straße in Leutzsch blockiert. Am 22. Juni soll ein Prestigobjekt endlich übergeben werden: die Grundschule, die saniert und um einen modernen Anbau erweitert wurde. Nun muss noch die Oberschule flott gemacht, die Grundschule Gundorf erweitert werden. Darum haben die Böhlitz-Ehrenberger gekämpft, seit die Stadt 2008 den Schulstandort in der Pestalozzistraße ganz schließen und die Kinder und Jugendlichen zum Unterricht nach Leutzsch schicken wollte. Damals wurde für die Einhaltung des Eingemeindungsvertrages geklagt, der den Erhalt des Schulstandortes festgeschrieben hatte. Das ist längst kein Problem mehr: Durch den Geburtenboom sowie Zuzüge von Familien wird mittlerweile ohnehin jede Bildungsstätte gebraucht.

Die „Große Eiche“ in Böhlitz-Ehrenberg. Diskutiert werden verschiedene Szenarien, was aus dem Altbau wird, in dem einst eine Gaststätte war. Gesundheitszentrum, Wohnungen oder Büroräume sind mögliche Szenarien, aber auch Wohnraum für Asylbewerber. Entschieden ist bislang nichts.

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„Trotzdem müssen wir die Stadtverwaltung regelmäßig daran erinnern, dass vor 25 Jahren geschlossene Verträge rechtsgültig sind.“ Neuestes Beispiel: die „Große Eiche“, das kulturelle Zentrum des Ortsteils, das einst durch eine Petition im Stadtrat vor dem Verkauf gerettet wurde. In ganz Leipzig werden momentan Standorte geprüft, um Asylbewerber, die der Stadt zugewiesen werden, unterzubringen. Im Gespräch ist dabei auch der Altbau der „Großen Eiche“, der seit vielen Jahren leer steht. „Es gibt kaum Gastronomie im Ort. Deshalb sind wir daran interessiert, dass hier wieder eine Gaststätte öffnet“, erklärt Achtner. Ideal wäre ein Hotel, das die Tagungsräume im Neubau nutzt, der auch die Stadtteilbibliothek beherbergt. Das wurde bislang von der Stadt abgelehnt. Vorgeschlagen wurden vor gut zwei Jahren drei Szenarien, die ein Gesundheitszentrum, Wohnungen oder Büroräume für die Immobilie vorsehen. Dem habe der Ortschaftsrat auch zugestimmt.
 

Eine große Dreifeldsporthalle bleibt Wunsch
 

Mittlerweile hat die Stadt Geld für die Sanierung geplant, um möglicherweise 40 Geflüchtete beherbergen zu können. Für eine Umnutzung als Wohnhaus werden zunächst Kosten von grob 1,8 Millionen Euro prognostiziert. Entschieden ist aber nichts, wie es auf Nachfrage im Sozialdezernat heißt. Vertraglich geregelt ist allerdings, dass die Stadt ein Konzept für die „Große Eiche“ vorzulegen hat, bei der der Ortschaftsrat mitreden kann. „Für uns ist wichtig, dass Vereine Räume bekommen, bevor es in die freie Vermarktung geht“, sagt Achtner. Ein weiterer Wermutstropfen: Der Verein Sportmobil Springburg wird künftig nicht mehr aus dem Jugendetat gefördert, der Ortschaftsrat wurde in die Debatte im Jugendhilfeausschuss allerdings nicht einbezogen.
 

Das macht Böhlitz-Ehrenberg zum Themenjahr

 

„Die ganze Stadt als Bühne“ – so ist das Themenjahr 2023 überschrieben, bei dem alle 14 Ortsteile an der Peripherie von Leipzig in den Blickpunkt gerückt werden und verschiedene kulturelle Projekte initiieren. Die Bürgergesellschaft Böhlitz-Ehrenberg lädt für den 24. Juni auf den Goetheplatz inmitten des Ortes: „Hier las Goethe nie – Platz für Lesekultur“. Das Lesefest richtet sich an jüngere Menschen aus der Ortschaft sowie aus den angrenzenden Stadtgebieten. Eingeladen sind Autoren aus dem Bereich der Kinderliteratur sowie prominente Personen mit Bezug zu Böhlitz-Ehrenberg, die Geschichten und Gedichte ihrer Wahl verlesen. Zum Ortsfest Ende am 26./27. August gibt es eine Klang-Collage. Erste Konzerte sind schon vorbei.

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Die neue Ortsmitte – am Einkaufszentrum – muss ebenfalls weiterentwickelt werden. Ein großer Wunsch der Böhlitz-Ehrenberger bleibt ebenso offen: eine große Dreifeldsporthalle für die Vereine im Leipziger Westen, die an der Leipziger Straße/Ecke Schönauer Landstraße entstehen könnte. Alt-West ist wohl der einzige Leipziger Stadtbezirk, der bislang über keine für Spielsportarten wie Handball oder Volleyball geeignete Zwei- oder Dreifeldhalle verfügt. Ballsportbegeisterte aus Rückmarsdorf, Böhlitz-Ehrenberg, Burghausen, Miltitz und Leutzsch fordern sie schon lange. Das Projekt ist bisher gescheitert, weil die Stadt Leipzig dafür keine Fördermittel aus dem Freistaat Sachsen akquirieren konnte.

 

Gute Nachrichten gibt es hingegen für den „Schlobachshof“: Das zwischen Böhlitz-Ehrenberg und Lützschena liegende Areal wird perspektivisch zum „Informationszentrum Auenlandschaft“ entwickelt. „Das steht und fällt mit der Finanzierung, ist aber für die Geschichte unseres Ortes sehr wichtig“, so Achtner.

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Zum Interview auf lvz.de >>

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